Hier werde ich einige gängige Kräuter und Gewürze vorstellen und zeigen, welche Mahlzeiten man damit aufpeppt - samt ihrer Wirkungsweisen auf unseren Organismus.

Kräuter

Basilikum hat einen kräftigen, frisch würzigen Geschmack. Es eignet sich vor allem für die mediterrane Küche, zu Tomaten in jeder Form, Pasta, Mozzarella und Pesto. Basilikum wird eine verdauungsfördernde und krampflösende Wirkung nachgesagt. Basilikum kann gewaschen beigelegt oder in einer Bolognese gegen Ende mitgekocht werden.

Dill ist kräftig holzig, leicht würzig. Neben Saucen/Quarks besonders zu Fisch passend in Weißwein. Darüber hinaus ist Dill appetitanregend.

Petersilie ist bitterlich frisch. Passt zu Knoblauch und eignet sich in Quarks und Dressings. Desweiteren in Frikadellen oder Teigen, um eine Frischenote zu bekommen. Eine harntreibende Wirkung wird unterstellt.

Preiselbeeren haben einen süßlich herben Geschmack. Eignet sich perfekt als Dip zu jeglichen Fleisch-/Geflügelgerichten, besonders Wild. Preiselbeeren enthalten viel Vitamin C.

Rosmarin ist frisch sehr intensiv und bitterlich. Passt zu Kartoffeln und Fleisch (am besten den ganzen Strauch mitbraten). Rosmarin fördert die Konzentration und ist durchblutungsfördernd.

Schnittlauch ist milde und frisch. Eignet sich für Quark, Pasta und in Saucen. Jede Sahnesauce bekommt dadurch eine eigene Note. Kann mitgekocht oder am Ende über das Essen gestreut werden. Schnittlauch soll eine positive Wirkung auf die Blutgefäße haben sowie antibakteriell wirken.

Gewürze

Curry ist in Europa eine Bezeichnung für eine bestimmte Gewürzmischung. Im Herkunftsland Indien gibt es 3 Currys (Einzelgewürz) und über 100 verschiedene Mischungen. Curry passt zu Geflügel, Suppen, Fleisch, Gemüse und Reis.

Muskat oder die teurere Muskatblüte ist sehr aromatisch und am besten frisch gerieben. In großen Mengen giftig. Ich verwende Muskat hauptsächlich zum Würzen von Eiern. Dazu kommt Gemüse, Kuchen, Kartoffeln. Muskat hilft dagegen bei Verdauungsproblemen. Muskat enthält Myristicin, welches ein MAO-Hemmer ist -> kann zu schweren Vergiftungen und euphorischen Zuständen führen.

Paprika nimmt man am besten mild oder scharf (je nach Vorliebe). Paprika brauche ich u.a. für Gulasch, Frikadellen, Ketchup, Steak. Achtung: Brät man es zu früh mit in der Pfanne, entsteht ein bitterer Geschmack. Es gibt Studien, dass durch erhöhten Konsum scharfer Paprika der Fettanteil reduziert werden kann. Capsaicin ist hier der entscheidende Stoff, dem auch eine krebstötende Wirkung nachgesagt wird.

Am gängisten ist der schwarze Pfeffer, es gibt auch weiß und grün. Weißer Pfeffer ist wesentlich milder als Schwarzer, daher verwende ich nur schwarzen Pfeffer. Pfeffer am besten immer frisch aus der Mühle selbst mahlen. Pfeffer gehört in der Küche zur Grundausstattung und kommt quasi an alle Speisen.

Salz, also Speisesalz=Kochsalz besteht hauptsächlich aus Natriumchlorid. Wie Pfeffer ist auch Salz etwas, dass an “jede” Speise rankommt. In salzigem Wasser verringert sich die Kochzeit.

Natrium und Chlorid sind sehr wichtig für Knochen, Nerven, Verdauung und den Wasserhaushalt. Wichtig ist, dass man immer darauf achtet, dass auch Jod (gegen Kropf) und Fluorid (gegen Karies) ausreichend mit enthalten sind. Ein teureres Salz ist spezielles Meersalz, dass hervorragend zu Fleisch passt und eben besonders aromatisch schmeckt.

Koriandersamen haben gemahlen einen leicht süßlich-sauren Geschmack, ähnlich wie bei einer würzigen Limette mit einem Touch von Orient. Sie geben fast jedem Gericht das gewisse Etwas in Form von Frische. Ich mariniere damit sehr gerne Fleisch. In der Wissenschaft wird Koriander zum einen eine magenberuhigende bzw. -stärkende Wirkung zugesprochen. Diese narkotischen Wirkungen können so auch auf den gesamten Körper übertragen werden, weshalb Koriander schlaffördernd und allgemein beruhigend wirkt. Darüber hinaus tötet Koriander gewisse Pilzinfektionen.

Limette und die Limettenschale stellt eigentlich eine Frucht dar, aber wird in der Regel in Krautfunktion verwendet. Sie eignen sich als Vitamin C-Quelle sowie zur natürlichen Süßung. Limetten sind weniger sauer wie Zitronen und durch das leicht süßliche Aroma eignen sie sich hervorragend für Süßspeisen. Limettenschale lässt sich wunderbar in Suppen oder Saucen reiben, um eine besondere Geschmacksnote zu bekommen und auf anderwertige Säure wie etwa durch Weißwein zu verzichten. Die Limette wirkt stark entzündungshemmend und beugt Erkältungen vor.

Studien

Chili

American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 84, No. 1, 63-69, July 2006 (Auswirkungen von Capsaicin. Führt laut der Studie dazu, dass die Vorläuferzellen von den normalen Fettzellen, quasi den Zelltod (Apoptose) sterben, wenn sie höheren Dosen von Capsaicin ausgesetzt sind. Die Höhe sei laut den Forschern, etwas höher als die Menge, die nach einer scharfen Mahlzeit noch im Magensaft vorhanden ist.)

Journal Agric. Food Chem. 2007, 55, 1730-1736 (Auswirkung von Chilikonsum auf den Insulinspiegel. Insulin wird vom Körper verwendet um den Blutzuckerspiegel zu regulieren, ein hoher Insulinspiegel bremst die Fettverbrennung und begünstigt die Fetteinlagerung.

Die Studie, die an der Universität von Tasmania in Australien durchgeführt wurde, basierte auf einer Untersuchung von 36 männlichen und weiblichen Testpersonen im Alter zwischen 22 und 77 Jahren. Jeder Teilnehmer vollzog zwei 4-wöchige Diät-Perioden. In der ersten Periode sollte ganz normales Essen, ohne zusätzliche Gewürze gegessen werden. Am Ende der Periode aßen die Probanden dann am 22. Tag eine Testmahlzeit, ebenfalls ohne Gewürze (BAB, bland meal after bland diet). Daraufhin wurde der Insulinspiegel gemessen. Am 29. Tag sollten die Versuchspersonen dann eine mit Chili gewürzte Mahlzeit essen (CAB, chili meal after bland diet). In der zweiten Periode wurden dann täglich Speisen mit 30 Gramm Chiligewürz mit 55% Cayenne-Chili verzehrt. Am Ende der zweiten Periode folgte wieder eine Testmahlzeit (CAC, chili meal after chili diet), nach der gemessen wurde. Die Ergebnisse waren deutlich, während nach der BAB-Mahlzeit der Insulinspiegel am höchsten war, war er nach der CAC-Mahlzeit am niedrigsten.)

Systematic review of topical capsaicin for the treatment of chronic pain

Quellen

Kräuter Almanach (2012). Alles über Kräuter. Abgerufen am 30.10.2012 unter http://www.kraeuter-almanach.de/

Most, G. (2013). Enzyklopädie der Volksmedizin von 1834. Abgerufen am 06. März 2013 unter http://www.textlog.de/med-koriandersamen.html

Casetti F., Bartelke S., Biehler K., Augustin M., Schempp C. & Frank U. (2011). Antimicrobial activity against bacteria with dermatological relevance and skin tolerance of the essential oil from Coriandrum sativum L. fruits. Phytother Res 25: 2011(4).