Das ist die Millionen Dollar Frage ….. musst du wirklich Kalorien zählen um Fett zu verlieren? Ist es etwas, das nur wenige Leute machen, oder sollte es jeder machen, wenn er abnehmen will? Ohne große Umschweife lautet die Antwort „ja“ ….. und „nein“! Lass es mich erklären.

Kalorienzählen ist eines der Dinge, die man entweder hasst oder liebt. Entweder hast du das Gefühl, dass du ohne Kalorienzählen keine Resultate erzielst, oder du bist der Meinung, dass es auch ohne gehe. Es ist schwer jemanden zu finden, der einen Mittelweg gefunden hat.

Wie die meisten wissen, braucht man ein Kaloriendefizit, um Fett zu verlieren. Man muss also weniger Kalorien zu sich nehmen, als man täglich verbrennt. Soweit also keine Überraschung.

Nun, da ist das Problem …. um konsequent ein Kaloriendefizit zu erreichen, musst du bewusst auf die Kalorienzufuhr achten.

Ich glaube, wir sollten uns nicht die Frage stellen „Ist Kalorienzählen notwendig“, sondern „Ist eine bewusste Kalorienzufuhr notwendig?“.

Wenn du also genau wissen willst, wie viel Kalorien du zu dir nimmst, musst du diese speziell zählen (Lebensmittel wiegen und in Tabellen nachschauen). Und das ist auch völlig in Ordnung.

Wenn du aber schon ein Bewusstsein für die Kalorien entwickelt hast und weißt, was du essen oder auch nicht essen kannst, um ein Kaloriendefizit zu erreichen, brauchst du keine Kalorien mehr zu zählen. Der Schlüssel hierzu ist das Bewusstsein.

Du siehst also, dass das eigentliche Problem nicht das Kalorienzählen ist, sondern, dass einige Personen ihre Kalorienzufuhr nicht kennen. Es ist eine Tatsache, dass die meisten Menschen weit unter ihrer tatsächlichen Kalorienzufuhr liegen, wenn man sie darum bittet, ihre Kalorienzufuhr zu schätzen. Wenn sie ein Ernährungstagebuch führen und jede Kleinigkeit notieren, beträgt ihre tatsächliche Kalorienzufuhr teilweise das Doppelte. Also auch wenn du keine Kalorien zählen willst, ist es Zeit für einen Kompromiss. Wenn du kein Fett verlierst und du der Meinung bist, dass du nicht viel äßest, kannst du das Folgende mal ausprobieren, um dein „Kalorienbewusstsein“ zu testen:

Erst schreibst du auf, wie viele Kalorien du deiner Meinung nach jeden Tag zu dir nimmst.

Jetzt schreibst du eine ganze Woche lang auf, was du alles isst. Und ich meine wirklich ALLES. Jeden kleinen Snack. ALLES. Schreib einfach das Lebensmittel und die Portionsgröße auf – schau nicht auf die Verpackung oder in eine Tabelle um herauszufinden, wie viele Kalorien jedes Lebensmittel hat und stell auch nicht auf einmal deine Ernährung um – mach einfach so weiter wie bisher.

Am Ende der Woche rechnest du mit Hilfe einer Lebensmitteltabelle alle zusammen, was du gegessen hast. Schreib alles auf und teile es durch sieben. Somit erhältst du die durchschnittliche Kalorienzufuhr.

Wenn du mit deiner Schätzung nur ein paar hundert Kalorien über oder unter dem tatsächlichen Wert liegst, hast du ein gutes Bewusstsein für Kalorien. Herzlichen Glückwunsch! Wenn du aber stark von den tatsächlichen Werten abweichen solltest, solltest du dir mal überlegen, ob du nicht doch anfängst, Kalorien zu zählen.

Das wäre also ein Punkt fürs Kalorienzählen … schauen wir uns einmal die andere Seite der Medaille an.

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass Kalorienzählen, egal wie vorsichtig du es machst, nicht so genau ist, wie du denkst.

Denk einfach so …. keine Lebensmittel sind gleich. Wenn du im Supermarkt ein Steak kaufst, wird es nicht pro Steak, sondern pro Gramm berechnet. Und auch wenn die Steaks das gleiche Gewicht haben, unterscheiden sie sich in ihrer Zusammensetzung – eines könnte mager sein als das andere Stück. Wenn du aber auf eine Lebensmitteltabelle schaust, steht dort „100g Rumpsteak – 100 Kalorien“ - oder so ähnlich. Selbst wenn du jedes Lebensmittel wiegst und auf der Tabelle nachschaust, wirst du immer noch ein gutes Stück von den tatsächlichen Werten entfernt sein. Das ist einfach eine Tatsache.

Während die Menge der Nahrung Auswirkungen auf den Fettabbau hat, hat der Zeitpunkt der Nahrungszufuhr und die Art der Lebensmittel große Auswirkungen auf deine Ergebnisse. „Kalorien sind Kalorien“ gilt nur bis zu einem gewissen Punkt. Wenn du zum Beispiel direkt nach dem Training etwas isst, wird das meiste davon für die Regeneration genutzt. Wenn du die selbe Mahlzeit aber spät am Abend isst, wird ein großer Teil davon als Fett gespeichert. Ein weiteres Beispiel ist Essen, dass aus zuckerhaltigen Kohlenhydraten und fetthaltigen Lebensmitteln besteht – die Insulinreaktion, die die zuckerhaltigen Lebensmittel auslösen sorgt dafür, dass Fett sehr schnell in die Fettzellen transportiert wird.

So, da du jetzt wahrscheinlich keine Ahnung hast, was du machen sollst, hier eine Schritt-für-Schritt-Lösung

  • Wenn du mit Kalorienzählen deine gewünschten Ergebnisse erreichst, bleib dabei!
  • Wenn du Kalorien zählst, aber keine zufriedenstellende Ergebnisse erzielst, solltest du entweder weniger essen, oder alles niederschreiben, was du den Tag über so isst. Das Ganze solltest du dann möglichst genau mit Hilfe einer Nahrungsmitteltabelle berechnen.
  • Wenn du keine Lust hast, Kalorien zu zählen und damit auch gute Ergebnisse erzielst, bleib dabei! Es ist nicht nötig Kalorien zu zählen, wenn du weißt, wie viel du zu dir nimmst und damit auch deine Ziele erreichst.
  • Wenn du keine Kalorien zählen willst, aber deine Ziele nicht erreichst, solltest du eine Woche lang mal deine Kalorien zählen, um die Wahrnehmung dafür zu verbessern. Es ist nur eine Woche und diese kann dir wirklich helfen. Auf lange Sicht wird es sich auszahlen und du bekommst ein Gefühl für die Kalorienaufnahme.

Meiner Meinung nach zählt das Ergebnis. Wenn du kein Fett verlierst, erreichst du deine gewünschten Ergebnisse auch nicht so einfach. Du solltest dir dann Gedanken machen, wie du deine Ziele erreichen könntest. Ein gutes Kalorienbewusstsein ist der Schlüssel für einen langfristigen Erfolg. Und wenn du dafür Kalorien zählen musst, dann geht es einfach nicht anders!