Teil des Älterwerdens ist es zu lernen, was man mag und was nicht. Es ist ein wichtiger Aspekt des Älterwerdens, da es dir hilft, zu entscheiden, welchen Weg du gehen und welchen du lieber nicht beschreiten solltest. Es hilft dir wichtige Entscheidungen in deiner Beziehung, Karriere und Freizeit zu treffen. So wichtig es auch ist, es kann zu einer rutschigen Bahn werden, vor allem wenn man an unsere moderne Gemeinschaft denkt, bei der alles um eine Sache gebaut ist – Komfort.
Vom Aussehen unserer Häuser bis zu den Autos, die wir fahren, vom Stuhl auf dem wir sitzen bis zur Wasserflasche, die du in der Hand hältst, alles was uns umgibt, ist darauf ausgerichtet, dein Leben „komfortabel“ zu machen. Die Definition von „Komfort“ ist, Zufriedenheit und Sicherheit zu genießen. Wenn man älter wird und sich die Verantwortung erhöht (Familie, Karriere), ist es ganz natürlich, dass man diese Dinge sucht. Jedoch wirst du nicht wachsen, wenn du nicht mal deinen Weg verlässt. Egal, ob es mehr finanzielle Sicherheit für dich und deine Familie ist, Verbesserung der Gesundheit oder andere Ambitionen, die du hast, geht, ist das Paradoxe, dass diese Sachen nur wachsen werden, wenn du diese auch riskierst.
Bitte versteh mich nicht falsch. Das ist kein Freibrief dafür, dass du immer tollkühner wirst und Leib und Leben im Namen des Fortschritts riskierst. Egal, ob es erfolgreiche Unternehmer oder führende Politiker sind, die meisten Risiken, die sie eingegangen sind, waren vorher berechnet. Auch die prekärsten Entscheidungen hatten einen Grund. Man sollte einfach seine Hausaufgaben machen.
Wenn du im Training, Beruf oder Leben eine neue Richtung einschlagen willst, reicht es nicht, zu improvisieren und zu hoffen, erfolgreich zu sein. Am Planen zu scheitern, bedeutet das Scheitern zu planen. Suche Leute, die das erreicht haben, was du erreichen willst und studiere sie. Brich aus deiner „Komfortzone“ aus. Wenn du ein Trainer bist, ließ mal ein Buch über Betriebswirtschaft. Wenn du ein Athlet bist, brich aus deinem Training aus und ließ ein Buch über das richtige Führen von Menschen. Wissen ist Macht, aber habe keine Angst, deinen Horizont zu erweitern. Es kann dir nicht nur helfen, Türen zu öffnen, die du gar nicht kanntest, sondern es kann dir auch dabei helfen zu sehen, welcher Weg der richtige und welcher nur Zeitverschwendung ist.
Mittlerweile denkst du dir wahrscheinlich „Nun, das ist alles schön und gut, aber was zum Teufel hat das mit dem Training zu tun?“ Die kurze Antwort – alles. Genauso wie sich unser Haus, Auto und Arbeitsweg zu einer bequemen Routine entwickelt, kann sich das Training auch leicht in diese Richtung entwickeln. Ob Leistungssportler oder nicht, bewege deinen Hintern. Hab keine Angst davor, Dinge zu ändern. Wechsle deine Übungen oder finde eine Anlage, die sich für einen Strongman eignet, und trainiere dort ein- bis zweimal die Woche. Noch besser wäre es, wenn du das Fitnessstudio verlässt und Wandern oder Radfahren gehst oder dir ein Kajak mietest und damit ins Wasser gehst. Es wird dir nicht nur helfen gesund zu bleiben, sondern du gönnst deinem Körper auch eine Pause von dem ganzen Alltagsstress. Nochmals, das soll nicht bedeuten, dass du dein aktuelles Trainingsprogramm in die Tonne werfen sollst.
Hör nicht auf mit Kniebeugen oder Kreuzheben. Wechsel einfach nur die Tage, an denen du Kniebeugen und Kreuzheben machst. Nimm dir ein paar Wochen und konzentriere dich aufs Überkopfdrücken und nutze Bankdrücken nur als Ergänzung. Wenn du normalerweise drei Wochen hart trainierst, nutze eine Woche um dich zu entspannen. Starte in der ersten Woche mit hartem Unterkörpertraining und in der zweiten Woche mit schwerem Oberkörpertraining.
Wenn du diesem Schema folgst, trainierst du drei Wochen vorrangig deinen Unterkörper, machst dann eine Woche Pause, um dann drei weitere Wochen hartes Unterköpertraining folgen zu lassen. Das Oberkörpertraining würde zunächst in der ersten Woche mit einer Entlastungswoche beginnen, um dann in der zweiten Woche für drei Wochen zu starten. Wenn du das Ganze dann drei- bis viermal gemacht hast, machst du eine Woche komplett Pause. Wofür auch immer du dich entscheidest, fürchte dich nicht davor, auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen. Hör auf damit, das Studio als ein „Malen nach Zahlen“ Projekt zu sehen und nutze es als das, was es ist, als eine leere Leinwand, auf der du dein Meisterwerk schaffst.
Ob im Training oder im Beruf, es spielt keine Rolle, wie gut durchdacht dein neuer Plan ist. Wenn du nicht danach handelst, wirst du nie etwas erreichen. Einer meiner Trainer in den letzten Jahren meinte „Plane nicht zu planen.“ Oder wie Nike es sagen würde „Just do it“. Mangelhaftes Handeln ist besser als perfekte Tatenlosigkeit. Ich garantiere dir, wenn du einmal diesen Sprung geschafft hast, wirst du deine Ziele auch erreichen.