1. Ausschließlich Pute, Eiweiß, Reis und Reiswaffeln – sonst klappt’s nicht mit der Definition

Eine Weisheit, die unbedingt zu vermeiden ist! Der Körper braucht Mikronährstoffe und Vitamine. Es gibt so viele aufstrebende Bodybuilder und auf Optik trainierende Sportler, die Leute dafür bezahlen, dass sie ihnen genau diese Diät empfehlen. Feuern!

2. Fett macht fett

Fette sind die Basis zahlreicher grundlegender Prozesse des menschlichen Körpers. Alle Fette – die Transfettsäuren mal ausgenommen – sind im gesunden Maße gut. Eine Abwechslung der Fettquellen sorgt für einen Anstieg der Libido und ein Ansteigen des Testosteron-Spiegels. Nur mal nebenbei bemerkt.

3. Schwere Gewichte machen schwer

Also bitte! Wer jemals ernsthaft nachgelesen hat weiß, dass das nicht stimmt. Du musst sauber Gewichte bewegen und maximale Spannung aufbauen, um selbst aufbauen zu können. Nicht verzweifeln – es ist einfacher, als es klingt.

4. Eine Kalorie ist und bleibt eine Kalorie – alle Kalorien sind gleich

Klingt nach einer Milchmädchenrechnung. Selbst wenn jemand so breit wie nur irgendwie möglich werden will, ist die schlechteste Methode dafür ist, wahllos zu essen. Das wird nur für mehr Insulinresistenz und weniger Muskelwachstum sorgen.

5. Muskelverbindungen trainieren

Immer noch lustig – was bitte soll eine Muskelverbindung sein? Tatsächlich existiert so etwas überhaupt nicht. Ein Muskel ist und bleibt ein Muskel und seine Beschaffenheit ist immer gleich. Der Übergang von einem Muskel zum anderen ist einfach ein Übergang, der nicht trainierbar ist. Ein Muskel ist als Ganzes trainierbar, aber nicht der Übergang zwischen zwei verschiedenen Muskeln.

6. Dehnung der Muskeloberfläche

Muskeloberflächen dehnen sich nicht. Es ist zu 100% nachgewiesen, dass die Muskeloberfläche die Dehnbarkeit von Stahl aufweist. Sie kann sich ausdehnen wie eben auch Muskeln -, wenn sie warm wird und sie wird geschmeidiger. Aber: Sobald sie auskühlt, nimmt sie sofort wieder ihre Ausgangsform an. Die Oberfläche wächst nur in dem Ausmaß, wie es auch der Muskel tut. Zwar können Risse hier den Eindruck von Wachstum oder größerer Breite erwecken, aber leider führt Dehnung gerade nicht zum Muskelwachstum. Ein Muskel sollte über das Training vergrößert werden und seine Oberfläche wird sich der Größe anpassen und ebenfalls mitwachsen bzw. ausdehnen.

7. Enges T-Bar-Rudern für mehr Rückentiefe

Erstaunlich! Das tut es nämlich gerade nicht. Ein enger Griff bei Ruderübungen sorgt tatsächlich nur für eine verminderte ROM (Range of Motion) und zwingt zu einer größeren Belastung der Innenrotatoren.

8. Angst vor dem “Übertraining”

Eine bis zwei Stunden Training an 5 Tagen pro Woche ist KEIN Übertraining. Nie und nimmer. Es sei denn, dazu kommen Schlafmangel und Mangelernährung. Wobei dann wiederum Übertraining das kleinste aller Probleme sein sollte.

9. Cardiotraining mit geringer Intensität ist für den Fettabbau am besten

Hoffentlich hat mittlerweile jeder verstanden, dass das totaler Schwachsinn ist und dass Cardio bei geringer Intensität zwar während des Trainings tatsächlich prozentual mehr Körperfett, steuert dafür aber nichts mehr zum Grundumsatz bzw. zum Kalorienverbrauch bei, nachdem das Training beendet ist.

10. Cardio auf nüchternen Magen verbrennt mehr Fett

Nein. Nie bewiesen. Tatsächlich wurde nachgewiesen, dass Cardio – oder jede andere Art an körperlicher Betätigung – einen höheren thermogenetischen Effekt hat, wenn sie nach dem Verzehr von Kalorien ausgeführt wird (höherer kcal- Verbrauch).

11. SZ-Curls für den unteren Teil des Bizeps

Also bitte. Wahrscheinlich hat das schon jeder irgendwann getan. So toll es auch wäre, wenn SZ-Curls den unteren Teil des Bizeps trainieren würden oder den Bizeps insgesamt verlängern könnten. SZ-Curls können sich im unteren Teil der Kraftkurve bemerkbar machen und dadurch in dem Bereich Kraftsteigerungen bewirken – trotzdem ist ein Irrglaube, dass dadurch auch der Bizeps irgendwie länger wird. Tatsächlich wird nämlich der Bizeps als Einheit trainiert und nicht ein einzelner Teil davon.

12. Enges Bankdrücken für die innere Brust

Bzw. irgendeine andere Übung mit derselben Intention. Die „innere Brust“ lässt sich isoliert nicht trainieren. Darüber wurden schon zig Debatten geführt. Um die Entwicklung der inneren Brust voranzutreiben, ist es notwendig, den großen Brustmuskel (m. pectoralis major) komplett zu kontrahieren. Genau wie ein Bizepscurl den Muskel zur vollen Kontraktion zwingt – gleiches Prinzip gilt für die innere Brust.

13. Um die volle ROM und die maximale Streckung beim gestreckten Kreuzheben zu erreichen, muss ich den Boden berühren

Schön, wenn jemand seine Zehen berühren kann. Das bedeutet aber noch nicht, dass der Umfang des Beinbizeps dadurch größer ist. Eigentlich bedeutet es in der Mehrzahl der Fälle, dass eine größere ROM dadurch erreicht wird, indem die Wirbelsäule in eine riskante Position gebracht wird. Daher sollte nie weiter gestreckt werden, als es die Flexibilität des Beinbizeps zulässt.

14. Sobald man das Training einstellt, verwandeln sich alle Muskeln in Fett

Natürlich – jeder Bodybuilder, der mit dem Training aufhört, wird sich in einen dicken Fettsack verwandeln. Irgendwo müssen die Muskeln ja hin – oder nicht? Nein. Fett und Muskeln sind zwei völlig verschiedene Einheiten – ein Vergleich ähnelt dem von Äpfeln mit Birnen. Demnach: Auch wenn es cool klingt, es ist so gut wie ausgeschlossen.

15. Gesättigte Fettsäuren sind schlecht

Tatsächlich konnten gesättigte Fettsäuren nie direkt mit den negativen Auswirkungen (wie z.B. gesteigertes Herzinfarktrisiko) in Korrelation gebracht werden, die ihnen nachgesagt werden. Ungünstig werden gesättigte Fettsäuren erst, wenn sie mit Zucker kombiniert werden. Gesättigte Fettsäuren alleine wirken sich auf positiv auf viele körperliche Vorgängen aus (Hormonproduktion etc.).

16. Nie Glutamin und Whey kombinieren – beide konkurrieren miteinander

Die Kombination beider Produkte kann die Proteinsynthese ankurbeln. Glutamin stärkt sämtliche körperlichen Schutzmechanismen, was ein Indiz für körperliche Stärke ist. Schwaches Immunsystem = schwache Muskeln.

17. Erst runterdiäten, um anschließend aufzubauen

Dieser Schwachsinn hält sich immer noch hartnäckig. Daher noch mal: Krafttraining ist der beste Weg, um Körperfett abzubauen und seine Zusammensetzung zu verändern. Jegliche Körperform mit einem 10%-KFA ist möglich durch die Kombination von Krafttraining UND Diät.

18. Kann mir jemand die Gewichte anreichen?

Wenn das jemand schon vor dem Training sagt – Abstand halten. Wenn jemand seine Gewichte nicht selbst in Position bringen kann, sollte er leichtere nehmen. Ausnahme: Uraltgeräte, bei denen man meterweit nach hinten langen muss, um überhaupt an die Hantelstange zu kommen. Das ist aber auch die EINZIGE Ausnahme.

19. Kreatin verursacht Muskelkrämpfe und Zerrungen

Nichts, was auch nur in die Nähe dieser Behauptung käme, wurde jemals nachgewiesen.

20. Mein _______ wächst einfach nicht (nachhinkender Körperteil einfach einsetzen)

Doch, tut er. Vorausgesetzt, man weiß, wie es richtig geht. Auch wenn die Methoden nicht die besten der Welt sind – jeder Körperteil kann so trainiert werden, dass er zum Rest des Körpers passt – auf der Basis der richtigen Ausführung.