Ende Oktober 2012 und Anfang Mai 2013 habe ich begonnen, mit Ostarine 10mg/d zu supplementieren. Die Einnahme erfolgte in Tablettenform morgens vor dem Frühstück. Ein Frontload fand nicht statt.

Meine Daten

  • weiblich
  • Größe: ca. 160cm
  • Gewicht: ca. 65 kg
  • KFA (geschätzt): ca. 15-20%

Ich trainiere seit fast 4 Jahren regelmäßig. Ostarine war als temporäre Supplementierung in einem Zeitraum von 8 bis 10 Wochen gedacht. Die erste Supplementierung erfolgte im Rahmen eines MaxOT 5er-Splits, die zweite Supplementierung fand im Rahmen eines 4er-Split-Volumentrainings statt.

Sonstige Supplemente

  • Whey & MKP
  • Kre-Alkalyn, 4x750mg/d
  • Vitamin D
  • Melatonin, unregelmäßig

Erhoffte Wirkung

Von Ostarine hatte ich mir sowohl eine Leistungssteigerung beim Training als auch deutliche Impulse im Diätverlauf versprochen. Da ich das Zeitintervall sehr kurz gefasst und die Dosis sehr gering gehalten hatte, waren negative Effekte aus meiner Sicht nicht zu erwarten.

Selektive Androgenrezeptor Modulatoren (SARM)

Selektive Androgenrezeptor Modulatoren (kurz: SARM) stellen eine neue Klasse von Bindungspartnern für Androgenrezeptoren dar. Sie zielen auf die gleiche Effizienz wie anabole Steroide, ohne jedoch deren Nebenwirkungen nach sich zu ziehen und gleichzeitig gezielter in ihrer Wirkungsweise zu sein. Ihre Besonderheit ist vor allem in der Eigenschaft zu sehen, die Androgenrezeptoren gewebeselektiv zu aktivieren und so gezielt Muskelhypertrophie in der Skelettmuskulatur zu stimulieren. SARM können daher den Platz eines Androgens einnehmen und dadurch sämtliche positiven Wirkungen auf das Muskelgewebe auslösen wie ein anaboles Steroid (z.B. eben Testosteron).

Damit stellen SARM eine Gruppe von Wirkstoffen mit großem anabolem Potenzial dar, da sie eben genau auf die Wirksamkeit eines anabolen Steroides abzielen, dabei aber sehr viel differenzierter in ihrer Vorgehensweise sind. Das derzeit potenteste und somit anabolste SARM ist Ostarine.

Wirkung allgemein

Eine spürbare Wirkung von Ostarine trat gegen Ende der 2. Einnahmewoche ein. Das Training verlief fokussierter und deutlich motivierter. Zeitlich bedingt konnte ich nicht regelmäßig eine 6. Trainingseinheit in der Woche dazupacken; bezogen auf Regeneration und Leistungsfähigkeit stellte das jedoch kein Problem dar. Die Kraftwerte steigerten sich in allen Übungen deutlich.

Optisch war eine verstärkte Vaskularität festzustellen. Diese stand für mich zwar nicht unbedingt im Vordergrund, war aber durchaus als „Nebenwirkung“ willkommen.

Auch während der Einnahme von Ostarine habe ich mich streng nach Ernährungsplan ernährt. Dieser umfasste eine grobe Nährwertverteilung von 2-3gr. EW/kg BW; 1gr. Fett/kg BW und max. 50gr. KH/d. Während in den Monaten davor eine durchschnittliche Abnahme von 2 bis 2,5kg pro Monat regelmäßig stattgefunden hatte, gestaltete sich das unter der Ostarine-Supplementierung als weitaus schwieriger. Tatsächlich habe ich in dieser Zeit, die ja 8 Wochen insgesamt umfasste, weniger als 2kg abgenommen; trotzdem (oder gerade deswegen) kam es optisch zu einer deutlichen Verbesserung.

Anfängliche Hautprobleme (minimale Pickel im Gesichtsbereich) ließen mit fortschreitender Einnahme nach.

Eine Steigerung der Libido war vor allem in den ersten 3-4 Wochen der Einnahme deutlich festzustellen.

Vereinzelt wird als Nebenwirkung über hohen Blutdruck berichtet. Ich habe im Einnahmeintervall den Blutdruck täglich kontrolliert und hatte konstant einen Blutdruck von unter 11070 mit einem Puls von unter 65.

Nebenwirkungen

Deutlichste Nebenwirkung war die Tatsache, dass mein Zyklus vollkommen stillstand. Es kam über das gesamte Einnahmeintervall zu keiner Blutung im Menstruationszyklus. Nach Absetzen von Ostarine war aber bereits nach 10 Tagen wieder eine Blutung gegeben, so dass eine Normalisierung des hormonellen Niveaus anzunehmen ist. Hormonelle Verhütungsmittel kamen neben Ostarine nicht zum Einsatz.

Vereinzelt wird von Ostarine-Benutzern über Müdigkeit im Zuge der Einnahme berichtet. Diese konnte ich nicht feststellen.

Ebenso wird von einigen Benutzern über Stimmungsschwankungen bis hin zu verstärktem Aggressionspotenzial berichtet. Während der ersten Supplementierung konnte ich in dieser Richtung nichts feststellen - während des gesamten Einnahmeintervalls war ich ausgeglichen und entspannt. Demgegenüber war während der zweiten Supplementierung eine Steigerung des Aggressionspotenzials deutlich bemerkbar. Dies wurde auch von außenstehenden Personen bestätigt, die diesbezüglich neutral waren.

Andere Nebenwirkungen - insbesondere androgener Natur - waren ebenfalls nicht festzustellen.

Zusammenfassung

Ich bin mit der Ostarine-Supplementierung sehr zufrieden. Wenn auch der Diätverlauf eher stagnierte, gab es insgesamt eine deutliche Formverbessung während der Einnahme. Parallel dazu stieg die Motivation und die Kraft im Training, so dass diesbezüglich meine Erwartungen voll erfüllt wurden.