Ich wurde gebeten, einen kleinen Artikel über mein Buch „Pusherstories aus dem Ghetto“ zu schreiben, damit man sich ein Bild über den Inhalt machen kann – ein Bild über die Ideen dahinter, die Ziele, die Menschen, die das Buch erreichen soll. Nachdem diese Seite vermutlich eine der ersten Ergebnisse werden wird, sobald man den Titel und meinen Namen via Google sucht, sollte ich auch ein wenig über mich selbst erzählen, um dem Leser ein paar Informationen über mich und meinen Lebensstil zu liefern.

Fangen wir also an: Du wirst mich hier im Forum als ad89 kennen – in der realen Welt reagiere ich auf mehrere Namen, die geläufigsten sind „Andi“ oder „Anis“. Ich bin ein 23jähriger Energietechnikstudent, der seit Jahren verschiedene Sportarten macht und neben dem Studium in verschiedenen kleineren sozialen Projekten mitarbeitet oder sie aufstellt.

Ich bin hier dafür bekannt, dass ich weniger durch trainingsspezifische Beiträge, sondern durch Antworten in zwischenmenschlichen Dingen zum Forum beitrage; ob sinnvoll/effektiv oder nicht, darf jeder für sich selbst entscheiden.

Auf alle Fälle hat sich dann eines Tages ergeben, dass ich für mich gemerkt habe, dass mir die komplette Motivationsschiene mit Ausflügen in tiefergehende Psychologie ganz gut liegt, dass ich bei diesen Themen gerne mitrede. Über einige Umwege entstand dann dieses Buch, das anderen Leuten in Alltagssituationen helfen sollte, richtig zu agieren. Ein Buch, das Menschen dazu anregen sollte, die Gedanken, die ihnen sowieso schon im Kopf rumschwirren, einfach mal kurz zu ordnen, wenn sie sich in dem ein oder anderen Satz wiedererkennen. Vielleicht kann der eine oder andere sich damit selbst klare, erreichbare Ziele setzen, die nötigen Umstände konstruieren und den richtigen Biss aufwenden, die Wege zum Ziel zu gehen. Immerhin sind wir hier in einem Bodybuildingforum, da kann es nie genug Motivation geben. Man wird zwischen den Zeilen oft lesen, dass man sich eine Vision erstellen soll, eine Idee, einen Traum, den man unbedingt realisieren will. Wenn auch nur eine Hand voll Leute durch dieses Buch ein kleines Stück weiter kommen, bin ich glücklich.

Ich möchte dieses Buch nicht als Ratgeber betiteln, weil dafür viel zu viel meiner eigenen Meinung, meiner Weltansicht drinsteckt, die auf keinen Fall für jeden 1:1 übertragbar sein kann – oder sein soll. Viel mehr steckt darin ein wenig Aufweckcharakter mit ein paar Ideen, etwas zu verändern.

Ich wurde gefragt, wie ich trainiere, wie ich mich ernähre. Nun, grundsätzlich möchte ich ein Mensch sein, der vieles überdurchschnittlich gut macht – ich verspüre keinen Drang nach der absoluten Perfektion in einer einzigen Sportart, weil ich dafür zu viel aufgeben müsste. Viel mehr möchte ich mehrere Sachen beherrschen, genauer gesagt Kampfsportarten beherrschen, ein wenig Kraft haben und einen vorzeigbaren Körper erreichen. Somit besteht meine Trainingswoche aus ungefähr 9-12 Stunden Training, aufgeteilt auf 75% Kraftsport und 25% Krav Maga und Kickboxen – je nach Lust und Laune können die Anteile variieren. Meine Ernährung war die letzten Monate schon immer angehaucht von einer gewissen LowCarb-Einstellung, gepaart mit sehr vielen außerplanmäßigen Carbexzessen.

Im Mai begann für mich ein Coaching, das mir ein sehr fähiger Mensch in Form eines Pilotprojektes angeboten hat. Ich habe in dieser Zeit sehr viel über Nahrungsmittel, Training und Psychoneuroimmunologie gelernt. Ich habe neue Zusammenhänge gesehen, habe viel in meinem Alltag, meinem Training und meiner Ernährung umgestellt – und ich habe gemerkt, dass meine Autoimmunkrankheiten (Reizdarmsyndrom, Akne Conglobata, Rosacea, Neurodermitis) sehr stark davon abhängen, wie ich meinen Alltag gestalte. Was ich esse, wie ich schlafe, wie ich trainiere.

Grundsätzlich waren dieses Coaching und das Buch neben einer Hand voll Menschen die beiden Hauptgründe, wieso ich wieder mit so viel Spaß am Leben in den Tag starte. Und auch, dass ich das Training nach inzwischen über 6 Jahren ernsthafter angehe und meinen Weg zum „One percenter“ täglich ein wenig zielstrebiger gehe. Ich habe wenig Grundsätzliches an meinem Training geändert – bis auf die Motivation. Der Biss, der Wille, etwas zu erreichen, ist viel präsenter als vorher. Am größten war für mich die Ernährungsumstellung auf eine Form von Paleo, die aber auf mich selbst noch angepasst wurde. Auf mich, auf meine gesundheitlichen Probleme und meine sportlichen Ziele.

Allein die Tatsache, dass ich bei vielen Gelegenheiten zu hören bekomme „Du hast aber geschrieben, dass man nie am Boden liegen bleiben darf, sondern immer wieder aufstehen muss“, lässt mir wenig Spielraum für konstantes Versagen. Ebenso tut es unglaublich gut, wenn man von Leuten hört, die die Tipps aus dem Buch wirklich anwenden – und auch noch mit Erfolg. Ich habe dieses Wochenende das erste Exemplar in die Schweiz geschickt, somit bin ich der Weltherrschaft schon ein kleines Stückchen näher.

Ich werde auf der ask.fm-Seite oft nach meinen Zielen gefragt, die ich so noch nicht beantworten möchte oder schlichtweg nicht kann. Ich kann nur sagen, dass ich auf alle Fälle meinen Bachelor in Energietechnik abschließen möchte und meinen „Lehrberuf“ an der Hauptschule weiter ausbauen werde. Sportlich möchte ich genau auf diesem Weg bleiben, den ich im Moment eingeschlagen habe – alltagsverträglich, erfüllend und zielführend. Wenn auch langwieriger als bei Leuten, die ständig Vollgas geben können.