Eine Sucht ist ein Krankheitsbild bzw. ein Abhängigkeitssyndrom, welches den Betroffenen dazu veranlasst, ein zwanghaftes Verhalten an den Tag zu legen. Dieses Verhalten zwingt sie zum Konsumieren eines bestimmten Stoffes, worauf ein kurzzeitiges Glücksgefühl entsteht.

Wie verhält sich dies bei einer Sportsucht? Die Betroffenen sind dem Zwang ausgesetzt, sich sportlich zu betätigen, obwohl keinerlei Wettkampfambitionen vorhanden sind. Häufig ist diese Sportsucht auch mit einer Essstörung verbunden.

Was sind die Gründe einer Sportsucht?

Noch ist es unklar, was die genauen Gründe sind, die zu einer Sportsucht führen, da sich diese von Fall zu Fall unterscheiden. Die gängigsten Gründe, die immer genannt werden sind folgende:

Der Sport wird als Mittel zur Selbstbewusstseinssteigerung und Ängstlichkeitsminderung benutzt. Man setzt sich Ziele, die man erreichen will und versucht so, andere Lebensbereiche zu kompensieren. Das Selbstbewusstsein soll gesteigert werden und die Angst vor dem Umgang mit anderen Menschen soll gemindert werden.

Der Sport könnte auch dazu genutzt werden, alltägliche Probleme zu vergessen und sich einfach nur abzulenken. Da die Probleme aber auch noch nach dem Ende der Trainingseinheit bestehen, wird immer weiter trainiert und sich nur auf seine Leistung bzw. sein Ziel konzentriert.

Es könnte aber versucht werden, durch die extreme Sportausübung in einen Rauschzustand zu verfallen, den man dann immer wieder haben will und dafür immer weiter und immer mehr trainiert (Bsp. Runner’s High). Verletzungen oder Übertraining werden ignoriert und es wird sich nur auf den Rauschzustand fokussiert.

Wir leben heutzutage in einer Leistungsgesellschaft in der es in manchen Kreisen als selbstverständlich angesehen wird, sich sportlich zu betätigen. Dies könnte in einer übermäßigen Aktivität resultieren, da man ständig dem Druck der anderen ausgesetzt ist. Es ist erwiesen, dass die Leute die sich sportlich betätigen auch engagierter und ausdauernder in ihrem Job sind.

Ein weiterer Grund sind die existierenden Schönheitsideale. Der Idealtyp sollte fit, schlank und durchtrainiert sein und dies erreicht man nur über Sport. Die Betroffenen könnten sich in einem Fitnessstudio anmelden, sich ihre Ziele setzen und dafür übermäßig arbeiten. Wenn die Ziele erreicht sind, ist das meist jedoch nicht genug und es wird einfach weitertrainiert, weil man immer mehr will.

Was sind die Symptome einer Sportsucht?

Symptome an denen man eine Sportsucht erkennen kann, sind die folgenden:

  • Sport ist der zentrale Lebensinhalt
  • Nervosität oder Depressionen wenn auf Sport verzichtet werden muss
  • Drang zu trainieren obwohl man keine Lust hat
  • Auch bei Verletzungen wird trainiert
  • Soziale Kontakte werden auf Grund des Sportes aufgegeben oder vernachlässigt
  • Sie empfinden 100 km Laufen oder 10 Stunden im Fitnessstudio pro Woche als normal und wollen sich noch weiter steigern.

Wie bekämpft man Sportsucht?

Wie bei anderen Süchten finden die Betroffenen meist nicht aus eigener Kraft einen Ausweg, daher ist professionelle Hilfe von Psychologen oder Psychotherapeuten von Nöten.

Sportsucht und Essstörungen

Mit dem Sport kommt auch die Beschäftigung mit der täglichen Ernährung. Diese muss optimiert werden damit auch Erfolge im Training folgen. Dies erhöht das Risiko für gesundheitliche Schäden nur noch. Wenn neben der sportlichen Aktivität eine Essstörung besteht, leidet der Körper, das Skelettsystem entkalkt und es treten Störung wie Antriebsunlust, Leistungsverlust, Schlafstörungen oder Depressionen auf.

Schlusswort

Wie wir in diesem Artikel gesehen haben, ist Sportsucht ein ernstes Thema und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es ist nichts dagegen einzuwenden, sich intensiv mit dem Training und der Ernährung zu beschäftigen, doch sollte dies in einem gesunden Rahmen geschehen. Falls Anzeichen einer Sucht erkennbar sind, sollte unverzüglich gehandelt werden, damit Schlimmeres verhindert werden kann.