I. Begriff

II. Vorkommen

III. Vitamin D-Mangel

IV. Bedeutung von Vitamin D als Supplement im Sportbereich

V. Stichwort Überdosierung / Toxizität

VI. Resumée

I. Begriff

Laut Definition sind Vitamine Substanzen, die der Körper selbst nicht herstellen kann, aber zum Leben benötigt und die dementsprechend zugeführt werden müssen.

Die Vorstufen von Vitamin D (und hier insbesondere von Vitamin D3) werden aber vom Körper durch ultraviolette Strahlung in der Haut selbst hergestellt. Die ursprüngliche Einordnung von Calcitriol (= aktives Vitamin D) als Vitamin erscheint somit zumindest teilweise unzutreffend, da der Körper unter normalen Umständen in der Lage ist, Vitamin D selbst zu produzieren.

Richtigerweise ist Vitamin D aufgrund seiner Wirkungsweise den Hormonen (und hier exakterweise den Prohormonen) zuzuordnen. Nur für den Fall komplett fehlender Sonnenbestrahlung würde Calcitriol zum „klassischen“ Vitamin (=Vitamin D).

Der Einfachheit halber wird in dieser Ausführung weiterhin die gebräuchliche Bezeichnung Vitamin D verwendet. Vitamin D ist neben den Vitaminen A, E und K in die Klasse der fettlöslichen Vitamine einzuordnen.

1IE (internationale Einheit) Vitamin D3 ≙0,025µg Vitamin D3

II. Vorkommen

Gesunde Erwachsene können ihren Bedarf an Vitamin D bei ausreichender Einwirkung von Sonnenlicht durch die eigene Herstellung im Körper decken. Zwar nimmt der Körper auch Vitamin D aus der Nahrung auf, allerdings spielt die Zufuhr aus der Nahrung eine untergeordnete Rolle.

Allerdings wird der Bedarf der Aufnahme von Vitamin D über die Nahrung umso größer, je kürzer die Zeit ist, die ein Mensch draußen verbringt. Limitierender Faktor ist also die Sonnenbestrahlung; Kinder und junge

Erwachsene, die sich 2-3 Tage pro Woche einige Zeit im Freien aufhalten, können hierbei in der Regel aber ausreichend Vitamin D synthetisieren, um einen akuten Mangel zu verhindern. Die Anwendung von Sonnenschutzmitteln mit einem Lichtschutzfaktor von 8 reduziert die Produktion von Vitamin D um ca. 95%.

III. Vitamin D-Mangel

Repräsentative Studien ergaben, dass 60% der untersuchten Männer und Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren nicht genügend Vitamin D in ihrem Körper hatten.

Die ernsten Auswirkungen eines schweren Vitamin D-Mangels auf die Knochengesundheit sind seit langem bekannt; er verursacht dieselben Symptome wie ein Kalziummangel, da die Knochen auch hierbei nicht in der Lage sind, auf normale Weise zu verkalken. Darüberhinaus scheint eine Unterversorgung mit Vitamin D nach bisherigen Untersuchungen auch ein Risikofaktor für folgende Erkrankungen zu sein:

  • Autoimmunkrankheiten
  • Bluthochdruck
  • Dickdarmkrebs bzw. andere Krebsarten
  • Demenz und Parkinson-Krankheit
  • Osteoporose
  • Kardiovaskuläre Erkrankungen
  • allgemein erhöhte Sterblichkeit.

Wie hoch ist nun also der optimale Vitamin D-Spiegel? Dazu gibt es unterschiedliche Ansätze, aktuell wird als Tagesdosis 400 IE empfohlen. Dieser Wert wird jedoch aufgrund aktueller Forschung als für die meisten Menschen um mindestens 50% zu niedrig angesehen: Eine Einnahme von min. 800 – 1000 IE scheint laut aktueller Forschung für die Prävention von Mangelkrankheiten notwendig zu sein. Dementsprechend haben viele Ärzte ihre Empfehlung zur Vitamin D-Supplementierung auf mindestens 1000 IE erhöht.

Für gesunde Erwachsene, die kaum bis moderat regelmäßiger Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, ist sogar eine tägliche Ergänzung von mindestens 2000 IE Vitamin D empfehlenswert. Dieser Wert stellt auch die derzeitige maximal empfohlene Einnahmemenge dar.

Jedoch kann die nötige Einnahmemenge von Vitamin D individuell stark variieren: Laut einer Präventionsstudie kann bei fehlender Sonneneinstrahlung eine Ergänzung von 4000 IE Vitamin D täglich nötig zu sein. Daher sind die aktuellen Forschungsergebnisse unter Umständen so zu deuten, dass der Mindest-Tagesbedarf bei 4000 IE liegt.

IV. Bedeutung von Vitamin D als Supplement im Sportbereich

Die Wirkung von Vitamin D auf die Knochengesundheit ist seit langem bekannt und wurde bereits oben aufgezeigt. Es ist ebenfalls bekannt, dass ältere Menschen, die an Vitamin D-Mangel leiden, schneller stürzen.

Fraglich ist nun, ob Vitamin D auch Einfluss auf unsere Muskeln hat. Dies fanden Forscher der University of Manchester voriges Jahr heraus. Sie ließen 12- bis 14-jährige Mädchen Sprungübungen ausführen, nachdem sie den Vitamin D-Wert im Blut überprüft hatten. Die Ergebnisse waren erstaunlich, denn die Mädchen, die bessere Werte vorweisen konnten, schnitten deutlich besser ab. Für die Mädchen, die an Vitamin D-Mangel litten, waren die Übungen problematisch und sie waren insgesamt kraftloser. Darüberhinaus scheint Vitamin D auch einen Einfluß auf die Kontraktionsfähigkeit der Muskeln zu haben.

Eine weitere Studie aus Kalifornien fand heraus, dass sich Vitamin D ebenfalls auf den Fettanteil in den Muskeln auswirkt: Die Studie überprüfte bei Frauen zwischen 16 und 22 sowohl den Vitamin D-Gehalt als auch die Fettverteilung in den Muskeln. Die Frauen, die ausreichend mit Vitamin D versorgt waren, hatten einen deutlich niedrigeren Fettanteil in den Muskeln als diejenigen mit Vitamin D-Mangel.

Eine Supplementierung von Vitamin D erfolgt in der Regel durch Kapseln mit einem Gehalt von 400IE/Kapsel bzw. beziehungsweise durch Tropfen mit einem Gehalt von 500IE/Tropfen.

V. Stichwort Überdosierung / Toxizität

Toxizität beim Menschen wird angenommen, wenn langfristig (das heißt über mehrere Wochen, bei täglicher Einnahme) ungefähr 40000 IUs/Tag (ungefähr 100 der typischen 400 IU-Kapseln) konsumiert werden.

Der menschliche Körper produziert leicht 10000 IUs pro Tag, wenn er einige Stunden dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. In Verbindung mit anderen Forschungsergebnissen deutet dies darauf hin, dass die Obergrenze für Erwachsene im Allgemeinen zu konservativ ist und eine Toxizität bei Aufnahmemengen unter 10000 IE/d sehr unwahrscheinlich ist.

Ein Überschuß an Vitamin D führt zu hohen Kalziumkonzentrationen im Blut. Kalzium wiederum kann Nierensteine verursachen. Hohe Kalziumwerte im Blut können zu Arterienverkalkung führen, was besonders gefährlich in den Lungen- und Herzarterien ist und sogar tödlich enden kann. Weitere Symptome einer Vitamin D-Toxizität sind Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Schwäche, Müdigkeit, übermäßiger Durst, Reizbarkeit und Apathie.

VI. Resumée

Die o.g. oben genannten positiven Auswirkungen auf Organe und andere Erkrankungen legen nahe, dass eine Supplementierung mit Vitamin D sinnvoll ist.

Ebenso erscheint dies aus sportlicher Sicht stimmig, vor allem in Zeiten geringer Sonnenexposition (z.B. zum Beispiel die Wintermonate in europäischen Breitengraden).

Leider stößt eine Vitamin D-Supplementierung bei medizinischem Fachpersonal auf wenig Begeisterung und erfahrungsweise wird tendenziell eher davon abgeraten. Daher sollte sich jeder im Vorfeld ausreichend informieren bzw. beziehungsweise ergänzendeLiteratur in die Planung mit einbeziehen.

Quellen

Matti Adam: “Hormone, Vitamine und Coenzyme” 2. Auflage 2008 Reihe: Biochemie 5

F. Horn, I. Moc, N. Schneider, Chr. Grillhögl, S. Berghold, G. Lindenmeier: “Biochemie des Menschen” 3. Auflage 2005 “Lexikon Medizin” 3. Auflage

Deutsches Grünes Kreuz für Gesundheit http://www.dgk.de